Ein Event, der die Stränge der brasilianischen Kulturvielfalt miteinander verbindet / Bilder: ©Ester Xucuru ©Isabella Kariri
Das Brasilianische Kulturfestival Wien, das alljährlich in der österreichischen Hauptstadt stattfindet, verwandelt das Weltmuseum Wien in eine Bühne für die Feier der reichen und vielfältigen Kultur Brasiliens. Diese bereits zur Tradition gewordene Veranstaltung zieht sowohl die in der Stadt lebende brasilianische Community als auch Österreicher:innen und Tourist:innen aus verschiedenen Teilen der Welt an, die mehr über die kulturellen Erscheinungsformen Brasiliens erfahren möchten.
Franci Gruteser – Tanzen
12. Ausgabe des Festivals
In diesem Jahr verspricht die 12. Ausgabe des Festivals mit dem Thema „Indigene Wurzeln – Begegnung der Nationen“ ein weiterer Meilenstein zu werden. Der Schwerpunkt wird auf den Beiträgen Indigener Gruppen liegen und ihre Traditionen, ihr angestammtes Wissen und ihre Lebensweise zeigen. Mit institutioneller Unterstützung durch die Brasilianische Botschaft in Wien und finanzieller Unterstützung von Wien Kultur, dem Bezirk Margareten und der La Pamplona GmbH umfasst das abwechslungsreiche Programm Vorträge, Filmvorführungen, künstlerische Präsentationen und Debatten sowie Bildende Kunst. Das Festival möchte einen Raum für Dialog und Erfahrungsaustausch schaffen. Aktuelle Themen, die Indigene Gemeinschaften betreffen, wie der Kampf um Territorialrechte, der Umweltschutz und die Förderung von Bildung, werden in den Aktivitäten berücksichtigt. Expert:innen, Indigene Führer:innen und Vertreter:innen von verschiedenen Organisationen werden anwesend sein.
Luciene Weiland – Lyrische Sängerin
Das Brasilianische Kulturfestival Wien fördert die Integration verschiedener Kulturen und unterstreicht die Bedeutung von Vielfalt und kulturellem Austausch. Mit jeder Ausgabe etabliert sich das Festival als fixer Bestandteil im Wiener Kulturkalender und unterstreicht die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Brasilien und Österreich. Das Weltmuseum Wien öffnet dafür seine Türen und unterstreicht somit seine Rolle in Bezug auf eine „soziale Museologie“, die Aktionen unserer lebendigen Kultur („Cultura Viva“) beherbergt wie auch den Verein PAPAGAIO mit seinem „Ponto de Memória do Brasil no Exterior“ (sinngemäß: Standort der kulturellen Geschichte Brasiliens im Ausland), mit PAPAGAIO als für das Festival-Programm verantwortliche Institution.
Die musikalische Vielfalt Brasiliens
Während des Festivals haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, sich am vielfältigen Programm zu beteiligen. Bereits in früheren Ausgaben füllten Musikgenres wie Samba, Bossa Nova, Forró, Frevo, Carimbó, Xaxado, Maculelê und Bugio die Veranstaltungsräume und fesselten das Publikum mit ihrer ansteckenden Energie. Diese musikalische Vielfalt unterstreicht den Reichtum der Volkstraditionen Brasiliens.
Bernardo Lobo – MPB ( Brasilianische Populärmusik )
Respekt für Diversität
Das Brasilianische Kulturfestival Wien, das vom Verein PAPAGAIO in Zusammenarbeit mit dem Weltmuseum Wien umgesetzt wird, ermöglicht jedes Jahr ein Eintauchen in die brasilianische Kultur. Der Event fördert die Solidarität zwischen den verschiedenen Gruppen der Gesellschaft, trägt zum Abbau von Stereotypen und Vorurteilen bei und betont die Bedeutung eines respektvollen und harmonischen Zusammenlebens. Auf diese Weise bekräftigt die 12. Ausgabe des Brasilianischen Kulturfestivals Wien das Engagement für Inklusion und den Respekt für Diversität, wesentliche Säulen für den Aufbau einer gerechteren und egalitären Gesellschaft.
Termin & Programmvorschau
Das Festival 2024 startet am Sonntag, den 24. November, im Forum des Weltmuseums Wien. Beginn ist 10:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Mit lyrischem Gesang (Luciene Weiland) wird das Publikum in das Forum hinein begleitet. Nach der Eröffnung und der Verleihung des „Goldenen Papagai“ gibt es eine Indigene Tanz-Performance (Franci Gruteser ). Darauf folgen vier Filme Indigener Regisseur:Innen (Kerexu Martim, Takumã Kuikuro, Marcelo Costa Cuhexê Krahô & Barbara Matias Kariri, kuratiert von Edileuza Penha & Marcelo Costa Cuhexe Krahô) über die Kultur und Lebensweise Indigener Gruppen (in Originalversion mit englischen Untertiteln). Der Literatur-Teil fokussiert auf den Bundesstaat Rondônia (Izabel Cristina da Silva & Dr. Flaviana Garcia). Anschließend zeigt eine Installation die „Schlange, die die Welten verbindet“ (Vanessa Tölle & Elaine Bomfim) und den Flussdelphin Amazoniens (Izabel Cristina da Silva). Vorträge und Präsentationen behandeln die Themen Sprache als Mittel der Dekolonisierung (Renato Alvim, Ph.D. & Silvia Sollai, Ph.D ), erneuerbare Energien (Felipe Teles Barbosa, Ph.D.), Kampf für Indigene Rechte (Isabella Kariri) sowie das Zeitalter der Kunststoffe (M. Eng. Maurício Azevedo). Der Festivaltag im Weltmuseum Wien schließt ab mit brasilianischer Live-Musik mit Bernardo Lobo.
Das Abend-Programm ab 18:30 Uhr im Hotel JO&JOE bringt brasilianische Musik zum Tanzen mit Dj Lizardy und einen Tanz-Workshop mit Franci Gruteser.
Am zweiten Festival-Tag, wiederum ab 18:30 Uhr, findet die Vernissage zur Kunstausstellung „Indigene Wurzeln / Raízes Indígenas“ im Art.Space, Das Spektakel, statt (Kuratorin: Vanessa Noronha Tölle). Die eingeladene Indigenen Fotografinnen sind Isabella Kariri & Ester Xucuru, die ausstellenden Künstler:innen: Aline Viana, Ana Maria, Cirlete Knupp, Cleuza Braga, Elaine Bomfim, Elania Matos, Felipe Leite, Gildecio Costaeira, Léo Fonteviva, Maria Dutra, Marlete Borba, Moni Pimenta, Randes Silva, Rosane Marochi, Rosangela Scheithauer, Simone Decanini, Ticiana Parada, Vania Aranha.
Im Raum Curumim / Kinderraum in Kooperation mit dem Kulturhaus Brasil Áustria („Casa de Cultura Brasil Áustria“) und Schüler:innen des C.E. Ministro Petrônio Portela und E.M.E.F. Prof. Laonte Gama (Organisation: Elaine Bomfim) gibt es noch einmal die Installation “Die Schlange verbindet Welten“ (Vanessa Noronha Tölle) zu sehen.
Ein Kinderprogramm am 4. Dezember von 15:00 – 17:00 Uhr im Das Spektakel rundet das Festival ab.
Bilder: ©Ester Xucuru ©Isabella Kariri
Quelle: Lic. Vanessa Noronha Tölle
Vorsitzende Verein PAPAGAIO