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Felipe Bonifatti – Generaldirektor der Lufthansa Group für Südamerika und die Karibik

Felipe Bonifatti, einer der prominentesten Führungskräfte der Lufthansa Group, wurde soeben zum neuen Generaldirektor der Fluggesellschaften-Gruppe für Südamerika und die Karibik ernannt. In Mar del Plata, Argentinien, geboren, besuchte Herr Bonifatti die dortige deutsche Schule und absolvierte anschließend ein Studium der Rechtswissenschaften an der Nationalen Universität von Mar del Plata, Argentinien, sowie einen Master in Internationalen Beziehungen an der Universität von Belgrano, Argentinien. Seine berufliche Laufbahn in der Lufthansa Group begann 1992 in Argentinien und wurde durch seine Teilnahme am Programm für Führungskräfte namens “International Airline Professional” begünstigt.

Dies ebnete ihm den Weg für seine Karriere im Unternehmen und ermöglichte ihm verschiedene Funktionen in Lateinamerika, Europa und Afrika. Zuletzt war er Generaldirektor der Fluggesellschaften der Lufthansa Group für Mexiko und Mittelamerika.
Neben seinen zahlreichen Aktivitäten zur Unterstützung der Luftfahrt in Lateinamerika ist er derzeit Vorsitzender des Rates APJC der IATA in Mittelamerika und Mitglied des Rates APJC der IATA in Mexiko, Vizepräsident von CANAERO (Luftverkehrsverband in Mexiko) und Berater der CAMEXA/AHK Mexiko (Handelskammer Mexiko-Deutschland).

Herr Bonifatti spricht Deutsch, Englisch und Spanisch und freut sich darauf, seine portugiesischen Sprachkenntnisse zu verbessern. Er tritt die Nachfolge von Tom Maes an, der die Leitung des Bereichs Ertragsmanagement bei Brussels Airlines, der in Brüssel ansässigen Tochtergesellschaft des Lufthansa-Konzerns, übernommen hat.


1. Herr Bonifatti, wie setzt sich Lufthansa für mehr Nachhaltigkeit im Flugbetrieb zwischen Brasilien und Deutschland ein?

 Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA, und das schon seit den Anfängen unserer Fluggesellschaft. Bereits in den 1950er Jahren haben wir nach Methoden gesucht, um die Lärmbelästigung durch unsere Flugzeuge zu reduzieren. Wir haben in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit geleistet. Wir waren die erste Fluggesellschaft, die einen Umweltbericht für Kompensationsprojekte, einschließlich SAF (nachhaltiger Flugkraftstoff), herausgegeben hat, und wir bieten neue, im Ausland angewandte Technologien in unseren Flugzeugen an. Zudem suchen wir ständig nach Möglichkeiten, unseren Betrieb noch nachhaltiger zu gestalten. Eine moderne Flotte mit effizientem Betrieb in Verbindung mit ehrgeizigen Zielen zur CO2-Vermeidung, -Reduzierung und -Kompensation ist ein Teil des Weges in die Zukunft. Es geht auch um die Zusammenarbeit mit Behörden, Lieferanten und Partnern sowie um den intermodalen Verkehr nach dem Prinzip ” reduzieren, wiederverwenden, recyceln und ersetzen” und vieles mehr.

2. Wie beurteilen Sie den brasilianischen Tourismusmarkt in Bezug auf die Nachfrage nach Reisen mit Nachhaltigkeit?

 Nachhaltiges Reisen ist ein weltweiter Trend, und Brasilien ist natürlich ein Teil davon. Seit einiger Zeit bieten wir unseren Fluggästen verschiedene Möglichkeiten zum Ausgleich von CO2-Emissionen an. Derzeit besteht ein großes Interesse an CO2-Ausgleichsprojekten durch den Kauf von SAF (nachhaltiger Kraftstoff), entweder von Firmenkunden oder auch von Reiseveranstaltern. Im vergangenen Jahr haben mehrere Mitglieder in Brasilien, die an unserem KMU-Programm (Partner Plus Benefit) teilnehmen, ihre Firmenpunkte in SAF umgetauscht und damit den vierten Platz in der Lufthansa Group weltweit belegt. Und auch in diesem Jahr arbeiten wir weiter an engen Vereinbarungen mit Industriepartnern, was zeigt, dass dieses Thema ein relevanter Teil unserer Arbeit mit unseren Passagieren, Partnern und Unternehmen bleiben wird. Die Lufthansa Group bleibt ihren Nachhaltigkeitszielen verpflichtet und setzt alles daran, diese zu erreichen.


3. Was sind die beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei deutschen Touristen in Brasilien?

Touristen kommen nach Brasilien und wollen die vielen Sehenswürdigkeiten besuchen, die das Land zu bieten hat. Durch den Direktflug von München nach Rio de Janeiro haben Besucher die Möglichkeit, diese wunderbare Stadt und ihre zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Dazu gehört ein Besuch der berühmten Stadtviertel, ein Spaziergang entlang der Strandpromenade, eine Radtour in den Außenbezirken der Stadt oder ein Ausflug mit einem Boot in die nähere Umgebung, um nur einige der Highlights dieser wunderbaren Stadt zu nennen. Nicht zu vergessen der Karneval und das Rockfestival in Rio, die weltberühmt sind. Ganz zu schweigen von den Kunden, die von Zürich und Frankfurt aus nach São Paulo fliegen und dort eine Stadt mit der besten lateinamerikanischen Küche, Kultur und Unterhaltung kennenlernen. Die nahe gelegenen Strände und Bauernhöfe bieten Attraktionen für jeden Geschmack.

4. Was sind Ihrer Meinung nach die Herausforderungen und Chancen für Brasilien, um noch mehr deutsche Touristen in das Land zu locken?

 Ein großes Land ist eine Herausforderung. An der Infrastruktur mancher Regionen muss noch gearbeitet werden. In einem Land mit einer exzellenten Energiematrix, die zu über 80 % aus erneuerbaren Energien besteht, sollte Nachhaltigkeit eine noch größere Bedeutung im täglichen Leben haben und Recycling und Wiederverwendung als Teil der DNA des Landes propagieren. Andererseits bietet ein großes Land auch großartige Möglichkeiten wie den Tourismus zu noch unberührten Orten oder besser gesagt “abseits der üblichen Pfade”. Diese können den lokalen Gemeinschaften helfen und gleichzeitig echte Erlebnisse mit Charme und authentischen Komponenten anstelle normaler Sightseeing-Touren bieten. Die beste Gelegenheit ist jedoch, die menschliche Wärme, Offenheit und Herzensgüte der Brasilianer kennenzulernen, die stets bemüht sind, zu helfen und ihre Geschichte und Kultur mit Besuchern zu teilen.

5. Wie sehen Sie die Zukunft des Tourismus in Brasilien und Deutschland in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung?

 Brasilien wird ein sehr wichtiger Partner für Deutschland und Europa bleiben, und das gilt für alle Bereiche, auch für den Tourismus. Die touristische Vielfalt, die Brasilien bietet, wird auch in Zukunft alle Arten von Reisenden anziehen, so dass Nachhaltigkeit und soziale Gleichheit auf der Agenda des privaten und öffentlichen Sektors bleiben. Reisen bringt Wohlstand und trägt direkt und indirekt dazu bei, dass sich lokale Gemeinschaften entwickeln und vorankommen. Wir alle in der Reisebranche müssen unseren Teil dazu beitragen, und wir sind sicher, dass Brasilien ein großartiger Partner sein wird, um gemeinsam an diesen Themen zu arbeiten. Die Zukunft des Tourismus muss daher nachhaltig und sozial verantwortlich sein.

 

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