Arialdo Pinho
Foto: Davi Pinheiro/ Ceará.
Wie sehen Sie die Potenziale von Ceará als Reiseziel im nationalen und internationalen Hintergrund? Was haben wir schon erreicht und was müssen wir noch verbessern?
In den ersten drei Verwaltungsjahren war unser Ziel die Logistikkapazität zu erhöhen, um mehr Touristen nach Ceará zu bringen. Ohne viele Flüge kann ein Reiseziel kein Weltmarkt im Tourismus sein. Deswegen waren wir auf der Suche nach globalen Unternehmen. Allein Air France/KLM zum Beispiel fliegt Tausende Reiseziele an. Copa Airlines fliegt da bereits 78 Reiseziele in 32 Ländern an. Nur mit einer Landung erreichen Sie schon praktisch alle Orte der Welt. Und eine Person kann Fortaleza von überall in der Welt erreichen. Unser Kampf ist es, dem Reiseziel zu mehr Flugverbindungen zu verhelfen.
Mit den neuen Flügen rechnen wir mit einem Anstieg von 60 bis 70 Tausend ausländischen Touristen pro Jahr. In 2018 werden wir es, wegen den Konsolidierungsprozessen der jetzt gestarteten Flüge, noch nicht ganz spüren. Aber in sechs Monaten werden sie für einen konstanten Touristenstrom sorgen. Neben neuen Flügen, werden wir von den Verfahren des vereinfachten Visums für Nordamerikaner profitieren. Am Ende des zweiten Jahres dürfen wir mit einem Anstieg von circa 150 Tausend Touristen rechnen. Das ist die Hälfte des aktuellen internationalen Touristenstromes.
Unser Ziel ist es Ceará auf dem Weltmarkt zu stärken. Die zweite Etappe unserer Planung ist, internationale Hotelketten zu suchen. Eine Partnerschaft zwischen Unternehmen von Ceará und renommierten internationalen Ketten zu fördern ist wichtig.
Stark getroffen von der Krise sind wir im Jahr 2018 angekommen. Am Anfang des letzten Jahres war noch die Rede von einer Verschlechterung. Aber dank der Erkenntnisse des Gouverneurs Camilo Santana, der die große Bedeutung des Tourismus erkannt hat, haben wir das Boot sicher in den Hafen zurückgeholt. Volle Hotels, volle Taxis und Attraktionen sind ein gutes Zeichen. Tourismus ist ein großer Einkommensverteiler, welcher sich bis in den Transport, Kunsthandwerk, Verpflegung und Bekleidung zieht. Vor fast 40 Jahren habe ich im Tourismus angefangen und glaubte schon damals dass der Tourismus die Hauptaktivität des Bundesstaates sei. Heutzutage sehen wir, dass es nur eine Frage der Zeit ist.
Wie hat Setur es geschafft die Platzierung im Ranking der meist gefragten Reiseziele von Brasilien zu stabilisieren? Was sind die wichtigsten nationalen und internationalen Maßnahmen?
A.P. 2017 investierte Setur R$ 27,3 Millionen in Promotion und Werbung und nahm an 30 Tourismusmessen teil (17 internationale und 13 nationale). 2018 wird das Gesamtinvestment bei ungefähr R$ 30 Millionen liegen. Geplant sind folgende Maßnahmen:
Internationale Maßnahmen
Tourismusmessen: Fitur (Madrid), Anato (Bogotá), BTL (Lissabon), ITB (Berlin), IMEX (Frankfurt), Mundo Abreu (Lissabon), BIT (Italien), TTG Rimini (Rimini), Thomas Cook (Frankfurt), FIT (Buenos Aires), Imex (Las Vegas), Ustoa (Chigaco), WTM (London), Fiexpo (Lima), IFTM (Paris), FITPar (Assunção), IBTM (Barcelona).
Seminare und Workshops: unter anderen in Portugal, Italien, Deutschland, Chile, Kolumbien.
Neben diesen Maßnahmen wird Setur Seminare in Partnerschaft mit dem Tourismusministerium anbieten um Partner für Investitionen in den Tourismus von Ceará zu finden. Das Reiseziel Ceará und die Investitionsmöglichkeiten in den Tourismus des Bundesstaates und Fortalezas wurden schon auf der Acquario in Rom (Italien) und in Cannes (Frankreich) präsentiert. Im Juni wird eine Präsentation in Toronto (4 und 5/6) und eine in New York (6 und 6/7) erfolgen. In diesem Monat Mai wird ein Seminar in China durchgeführt werden.
Fortaleza war für mehrere Jahre die meist gefragte Stadt bei brasilianischen Touristen. Auf welche Art und Weise bereitet sich Ceará vor auch das Hauptreiseziel im Nordosten zu sein?
A.P. Die Idee ist, die Region von Cariri im Süden des Bundesstaates und die Regionen im Osten und Westen zu stärken. Der Flughafen in Jericoacoara ist nicht nur dazu da, um Jericoacoara zu bedienen, sondern auch für die gesamte umliegende Region. Wir müssen die ganze Region mit Leuten füllen, nicht nur ein einzelnes Reiseziel. Der Strand von Bitupitá, welchen nur wenige Leute aus Ceará kennen, ist ebenfalls sehr gefragt und hat fast keine Unterkunftsmöglichkeiten mehr. Das Gleiche gilt für den Flughafen von Acracati an der Ostküste, der allerdings in der Nähe von Fortaleza liegt. Darüber hinaus wird bis August die Landstraße verdoppelt, welches die Anreise nach Canoa Quebrada und zu anderen Stränden der Region vereinfacht.
Das Ziel ist Ceará auf dem Weltmarkt zu stärken, nicht nur Fortaleza. Aber Fortaleza mangelt es an großen Attraktionen, an Anlagen wie an Events. Tourismus lebt von Kultur und nicht nur von Sonne und Meer. Es sollte zumindest einmal pro Monat eine große Veranstaltung stattfinden. Damit eine Stadt attraktiv ist, muss sie lebendig sein. Wir haben Projekte des Bundesstaates und der Stadtverwaltung am Laufen. Aber wir müssen unsere Attraktionen weiter vorantreiben.
Welche neuen Absatzmärkte werden entstehen?
Offene Absatzmärkte für neue Direktflüge: Amsterdam, Paris, Panama, Vereinigte Staaten, Argentinien – welches schon am Wachsen war und jetzt noch vier weitere Direktflüge bekommt. Das schließt zwei neue Städte ein: Córdoba und Rosário, sowie Orlando in den USA. Bei den Internationalen wird schon stark agiert: wie Portugal, Italien, Deutschland und Kolumbien. Auf dem nationalen Markt wird es durch die Erweiterung der Anzahl an nationalen Flügen ebenfalls zu einem erheblichen Anstieg kommen.
Lange Zeit hat Setur mit der Erfassung von Touristikunternehmen für den Bundesstaat gearbeitet. Wie ist da das Verhältnis zu den Investoren? Warum sollte man in den Tourismussektor von Ceará investieren?
A.P. Ab dem Zeitpunkt wo man zeigt, dass es einen Markt, eine Verbindung ins Ausland und Wettbewerbsfähigkeit gibt, kommen die großen Hotelunternehmen. Als wir uns zum Beispiel nach Amerika öffneten, gab es 500 Firmen von dort, die ihre Leute hier betreuen wollten. Es wurden bereits viele Meetings mit interessierten Investoren abgehalten. Voraussichtliche Vorhaben sind das Hard Rock Hotel in Fortaleza am Strand von Lagoinha mit einem Investment von R$ 11 Millionen. Ein Anderes ist von der Firma Inversiones Teneria Empreendimentos do Brasil, mit spanischen Ursprung, welche einen touristischen Hotelkomplex in den Dünen von Paracuru bauen soll. Das Anfangsinvestment liegt bei R$ 668,5 Millionen.