Windenergie in Brasilien mit Mário Araripe.
Foto: Marcela Marques.
Der Unternehmer Mário Araripe aus Ceará, ist der Gründer der größten Windenergiefirma Casa dos Ventos Brasiliens. Vor der Unternehmensgründung und den Eintritt in einen neuen Sektor, leitete er bereits zahlreiche anderer Geschäfte im Bauwesen und in der Textil- und Automobilbranche. Er rankiert laut Forbes Brasil unter den ersten 50 Unternehmern auf der Liste der 170 brasilianischen Milliardäre. Eine der wichtigsten Indikatoren, um den Wert eines Windparks zu beurteilen – so Mário Araripe – ist der sogenannte Produktivitätsfaktor. Dieser beschreibt den Windanteil, der effektiv in Energie umgewandelt wird. Im letzten Jahr lag der brasilianische Durchschnitt bei 41,7%.
Er hat einige Fragen über den Bereich beantwortet:
1. Welche Zukunftsperspektiven sehen Sie für brasilianische Windparks in den nächsten Jahren im Bezug auf das nationale Stromnetz?
2007 als wir die Firma Casa dos Ventos gegründet haben, lag die Anlagenkapazität der nationalen Windenergie bei nur 245,6 MW. Sie erreichte keine 0,5% des brasilianischen Stromnetzes. Heute ist das Szenario anders. Wir überholen Kanada und nehmen den achten Platz zwischen den Ländern mit der höchsten Anlagenkapazität bei Wasserkraftwerken ein.
Wir verfügen über hochwertige Windkraftanlagen, welche erlauben Energie auf einem sehr konkurrenzfähigen Preisniveau zu erzeugen und welche die konventionellen Energiequellen in unserem Land saisonweise ergänzt. Da unsere Anlage sich in einer eher strukturschwachen Region befindet, leistet sie nicht nur ökologischen, sondern auch gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag. Diese Umstände legen nahe, dass die Windenergie in Verbindung mit anderen erneuerbaren Energiequellen einer der Hauptakteure bei der Erweiterung unseres Stromnetzes sein sollte. Wenn sich die brasilianische Wirtschaft erholt, sehen wir ein positives Zukunftsszenario für die Windkraftbranche.
2. Ist das ein erfolgsversprechender Markt für internationale Investoren?
In den letzten zehn Jahren ist die Windkraftbranche, die mit dem größten Wachstum in Brasilien und das nicht durch Zufall. Wir haben eine ausgereifte Industrie, die zusammengearbeitet hat, damit dies möglich war. Das durch die Bundesregierung geförderte System der Energiegewinnung ist sehr transparent und bietet eine Sicherheit, langfristig Verträge zu garantieren. Die wichtigsten Hersteller von Windkraftanlagen sind im Land angesiedelt und es gibt Finanzierungsmöglichkeiten durch Entwicklungs- und Privatbanken sowie durch den Finanzmarkt. Heutzutage fließt Geld von internationalen Investoren, aus Privatkapital sowie von Unternehmen in den Elektro- und Energiesektor. Hier sind europäische Firmen eine der wichtigsten Beteiligten.
3. Hat der brasilianische Nordosten ein größeres Wachstumspotenzial für Windenergieprojekte aufgrund des Klimas und der Temperaturen?
Bei der Untersuchung der Winde in Brasilien haben wir beobachtet, dass der Nordosten die am besten geeignete Region zur Erzeugung von Windenergie ist. Vor allem da der Wind hier relativ konstant mit gleicher Geschwindigkeit und aus gleicher Richtung weht. Diese Kombination bringt leistungsfähige Windkraftwerke hervor und macht die Investitionsprojekte rentabel.