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Ohne Wald kein Wasser: 15 Jahre ARPA, das weltweit größte Programm für den Tropenwaldschutz

Ohne Wald kein Wasser. 15 Jahre ARPA, das weltweit größte Programm für den Tropenwaldschutz

Amazonien ist ein Ökosystem der Superlative. Es wird auch als die Lunge der Erde bezeichnet und hat entscheidende Bedeutung für das weltweite Klima sowie für ausreichenden Regen und die Wasserversorgung in Brasilien und Lateinamerika. Der brasilianische Regenwald speichert das Klimagas CO2 und bremst den Klimawandel. Außerdem saugt der Tropenwald Amazoniens die Feuchtigkeit über dem Atlantik an und produziert zusammen mit der Verdunstung des Regenwalds die sogenannten Fliegenden Flüsse, mit Feuchtigkeit beladene Luftströme, die den Süden Brasiliens und Südamerikas mit Regen versorgen. Die Fliegende Flüsse sind verantwortlich für 70% der Regenfälle in Brasilien und transportieren mehr Wasser in den Süden als die Wassermengen des Amazonas, die sich in den Atlantik ergießen. Nicht nur die Landwirtschaft, auch die Stromversorgung hängt ab von ausreichenden Regenfällen. Mehr als die Hälfte der Stromversorgung wird in Brasilien aus Wasserkraft gewonnen. 

Der Tropenwald Amazoniens ist jedoch stark bedroht. Das erkennt man an dem sogenannten Entwaldungsgürtel, ein tausende Kilometer langer Streifen, wo Viehweiden und Sojafelder sich praktisch unaufhaltsam von Süden nach Norden in den Regenwald fressen. Bereits rd. 20% des Regenwalds Amazoniens wurden vernichtet mit spürbaren Folgen. Die Pumpenfunktion des Tropenwalds gerät ins Stocken und die Fliegenden Flüsse liefern weniger Wasser in den Süden. In den letzten Jahren kam es zu einer noch nie dagewesenen Trockenheit in den großen Metropolen Brasiliens und es musste Wasser rationiert werden. Verantwortlich dafür sind unter anderem illegaler Holzeinschlag, Sojaanbau und Viehhaltung, die immer mehr Flächen beanspruchen. 

Eine Antwort auf die sich anbahnende ökologische Katastrophe ist das ARPA Programm (Amazon Region Protection Areas). Es wurde 2002 als eine weltweite Initiative ins Leben gerufen und hat sich mittlerweile zum weltweit größten Tropenwaldschutzprogramm entwickelt. Mit ARPA wurden neue Schutzgebiete auf einer Fläche von 60 Millionen Hektar geschaffen, zweimal der Größe Italiens. Sie bilden ein Bollwerk gegen die fortschreitende Zerstörung des Regenwalds.  Wichtig dabei ist auch die Beteiligung der lokalen Bevölkerung, die die Schutzgebiete nachhaltig nutzt und damit ihren Lebensunterhalt verdient. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich nachhaltige Nutzung und Tropenwaldschutz gut ergänzen. In Forstkonzessionen wird zertifiziertes Holz selektiv eingeschlagen, wobei der Tropenwald intakt bleibt und wovon gleichzeitig die lokale Wirtschaft und Bevölkerung profitieren. Das ARPA Programm dient mittlerweile als Beispiel für Tropenwaldschutzprogramme in anderen Ländern wie z.B. Kolumbien und Peru.

Text & Photos: Michael Schucht
Mehr info auf: https://www.funbio.org.br/en/programas_e_projetos/arpa-program/

 

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